Der erste Besuch bei Finn

Nachdem mein Besuch dann weg war, brachte ich die Milch auf die Kinderintensivstation und traute mich irgendwie nicht Finn zu sehen. Ich hatte Angst… ja, wahnsinnige Angst ihn zu sehen. Das mag vielleicht nicht jeder verstehen…

Ich ging ganz langsam in sein Zimmer und sah dieses keine Wesen komplett verkabelt und mit einer riesigen Windeln an in diesem Kasten liegen. Er war so klein und zerbrechlich… aber für ich unfassbar schön! So wenig ich auch von ihm sehen konnte, ich liebte ihn so sehr…!

Mir liefen die Tränen übers Gesicht. In diesem Moment kam seine Krankenschwester ins Zimmer. Sie begrüste mich fröhlich und sah dann, dass ich weinte. Sie beruhigte mich, dass es ihm recht gut gehen würde und es schlimmer aussehen würde, als es tatsächlich war. Jedoch konnte ich einfach nicht aufhören zu weinen… unmöglich. Verrückt, wie die Hormone einen im Griff haben.

Finn war, abgesehen von seiner Windel, nackt. Er hatte eine Infusionsnadel im Arm, eine Mütze auf, die seine Sauerstoffmaske hielt, einen Sauerstoffmesser am Fuss, 3 Elektroden am Bauch… so viele Kabel an so einem kleinen Menschen… dieser Anblick kann einen schon traurig machen.

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